Feig­warzen (Genital­­warzen)

  • Diese und weitere Erkrankungen können von bestimmten Humanen Papillomviren (HPV) verursacht werden

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    Genitalwarzen, auch Feigwarzen oder Kondylome genannt, sind gutartige Hautwucherungen, die nach einer Infektion mit bestimmten HP-Viren im Genitalbereich sowohl bei Mädchen und Frauen als auch bei Jungen und Männern auftreten können. Im Anfangsstadium sind sie oft nur wenige Millimeter hoch und bilden einzelne Knötchen. Später können diese beet- und geschwulstartig weiterwachsen, das Aussehen in diesem Stadium erinnert an einen Blumenkohl. Feigwarzen stellen für die Betroffenen oft nicht nur ein optisches, hygienisches oder mechanisches Problem dar, sondern können auch heftigen Juckreiz und Blutungen verursachen.

  • Erreger von Feigwarzen sind bestimmte HP-Viren. Sie können von Mensch zu Mensch durch engen Körperkontakt vor allem beim Geschlechtsverkehr übertragen werden. Aber auch während der Geburt kann HPV von der Mutter auf das Kind übertragen werden.

     

    Risikofaktoren für eine HPV-Infektion sind u. a. eine hohe Anzahl von Sexualpartner:innen, homosexuelle Sexualkontakte, Oral- und Analverkehr sowie ein geschwächtes Abwehrsystem.

  • Feigwarzen sind die häufigste HPV-assoziierte Erkrankung im Bereich der äußeren Geschlechtsorgane. Sie treten bei ca. 1–2 % der sexuell aktiven Menschen zwischen dem 15. und 49. Lebensjahr auf. Daten aus Deutschland zeigen, dass insbesondere 20- bis 24-jährige Frauen und 25- bis 29-jährige Männer betroffen sind.

  • Genitalwarzen treten typischerweise an den Schamlippen, der Scheide und am Penis auf. Sie können aber auch die Harnröhre, den Analkanal, den Enddarm oder selten den Gebärmutterhals befallen. Im Anfangsstadium bilden sich flache, einzelne oder beetartig angeordnete kleine Knötchen. Im späteren Verlauf kann eine Feigwarze eine hahnenkamm- oder blumenkohlartige Form annehmen. Die Farbe kann rötlich, grau-bräunlich oder weißlich sein.

     

    Genitalwarzen verursachen meist keine Beschwerden. Frauen beobachten bei Befall der Vagina gelegentlich Ausfluss und in seltenen Fällen treten kleinere Blutungen und Juckreiz auf.

  • Anhand ihrer typischen Erscheinungsform können Feigwarzen meist mit dem bloßen Auge erkannt und diagnostiziert werden. Gegebenenfalls entnimmt die/der Ärzt:in unter örtlicher Betäubung eine kleine Gewebeprobe und lässt sie unter dem Mikroskop feingeweblich untersuchen.

  • Meist liegt zwischen der HPV-Infektion und der Ausbildung von Genitalwarzen ein Zeitraum von etwa 2–3 Monaten. Sie können aber auch bereits nach 2 Wochen oder erst nach 8 Monaten entstehen.

     

    Genitalwarzen bilden zunächst einzelne kleine Knötchen (Papeln) im Genital- und/oder Analbereich, die schwer erkennbar sind. Im weiteren Verlauf können die Genitalwarzen wachsen und eine hahnenkamm- oder blumenkohlartige Form annehmen.

  • Eine Therapie direkt gegen die HPV-Infektion ist bisher noch nicht verfügbar. Für Erwachsene gibt es spezielle Cremes, Salben oder Lösungen zur äußeren Behandlung über mehrere Wochen. Weitere Möglichkeiten zur Entfernung der Feigwarzen sind die Kältetherapie (Kryotherapie), das Betupfen mit Trichloressigsäure, eine chirurgische Abtragung oder die Entfernung mit dem Laser (Vaporisation). Die Behandlung ist meist langwierig und eine Erfolgsgarantie gibt es nicht, da es keine Therapie direkt gegen die HPV-Infektion gibt.

  • Feigwarzen sind ungefährlich, aber lästig für die Betroffenen. Eine Studie aus Großbritannien zeigte beispielsweise, dass Genitalwarzen das psychosoziale Wohlbefinden und die Lebensqualität der Betroffenen beeinträchtigen können.

     

    Des Weiteren ist in seltenen Fällen eine Übertragung von der Mutter auf das Neugeborene während der Geburt möglich, wodurch es beim Neugeborenen zur Bildung von gutartigen Tumoren im Bereich des Kehlkopfes (Larynxpapillome) kommen kann.

  • Es ist wichtig zu wissen, dass das Verwenden von Kondomen allein nicht ausreichend ist, um die Entstehung von Genitalwarzen vollständig zu verhindern. Das liegt daran,dass die HP-Viren im gesamten Genital- und Analbereich vorkommen können und man so auch trotz Kondom damit in Berührung kommen kann. Trotzdem sollte beim Sex nicht auf Kondome verzichtet werden, da sie vor vielen anderen sexuell übertragbaren Krankheiten schützen können.

Psychische Belastung als Folge einer HPV-Infektion