Warum die Empfehlungen der STIKO relevant für die Impfentscheidung sind

Den Begriff STIKO hat in den letzten Jahren bestimmt jede:r von uns gehört, wenn es um allgemeingültige Impfempfehlungen ging. Aber wer steckt eigentlich hinter der STIKO und wie unterstützt mich die STIKO in meiner Impfentscheidung? Was ist die Grundlage der Empfehlungen der STIKO? Wir haben die Antworten auf all diese Fragen!

Arzt schreibt in Impfausweis

Wie arbeitet die STIKO?

Die Ständige Impfkommission (STIKO) ist ein im Infektionsschutzgesetz (IfSG) verankertes unabhängiges Expertengremium von herausragender Bedeutung. Sie trifft sich normalerweise 3-mal im Jahr zu Sitzungen und berät über neue Empfehlungen. Impfempfehlungen werden basierend auf der Standardvorgehensweise (SOP) der STIKO erarbeitet bzw. aktualisiert. Das Ziel dieser SOP ist ein einheitliches Vorgehen bei der Erstellung der wissenschaftlich abgesicherten Impfempfehlungen und gewährleistet die Anwendung internationaler methodischer Standards. Empfehlungen werden auf Basis der Ausarbeitung wissenschaftlicher Belege in Form eines Beschlussentwurfs erstellt. Nach einer Zustimmung durch die STIKO wird der Entwurf zusammen mit der wissenschaftlichen Begründung in ein 6-wöchiges Stellungnahmeverfahren gegeben. Betroffene Fachgesellschaften, die obersten Landesgesundheitsbehörden und die Geschäftsstelle des G-BA werden um eine Stellungnahme gebeten. Im Anschluss stimmt die STIKO endgültig über die Empfehlung ab. Die Mitglieder der STIKO sind Expert:innen aus verschiedenen Fachdisziplinen aus Wissenschaft und Forschung (z. B. Immunologie, Virologie, Kinder- und Jugendmedizin, Allgemein-, Arbeits- und Reisemedizin), aus dem öffentlichen Gesundheitsdienst sowie aus der Gruppe der niedergelassenen Mediziner:innen.

Wie kam es zu der HPV-Impfempfehlung für Jungen?

Die HPV-Impfung wird von der STIKO seit 2007 für Mädchen empfohlen, um die Krankheitslast durch Gebärmutterhalskrebs und dessen Vorstufen zu reduzieren. Seit 2018 empfiehlt die STIKO die HPV-Impfung auch für Jungen. Diese Entscheidung basierte unter anderem auf der Berücksichtigung der Krankheitslast durch bestimmte HPV-bedingte Tumore bei Männern sowie auf Daten zur Wirksamkeit und Sicherheit der HPV-Impfung bei Jungen und Männern. Mittels Modellierung wurde zudem geschätzt, dass in Deutschland durch die HPV-Impfung von Jungen und Männern langfristig tausende von Krebserkrankungen zusätzlich vermieden werden könnten.
Sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin, um weitere Informationen zur HPV-Impfung und den Empfehlungen der STIKO für Ihr Kind zu erhalten. Durch die rechtzeitige Impfung können Sie dazu beitragen, die Gesundheit Ihres Kindes zu schützen und langfristig das Risiko von bestimmten HPV-bedingten Folgeerkrankungen zu verringern.