Was sind HP-Viren?

Infektionen mit Humanen Papillomviren, abgekürzt HPV, zählen zu den häufigsten durch Intimkontakte übertragenen Infektionen. Bisher sind mehr als 200 Virustypen bekannt. Einige dieser Viren sind für die Bildung von gutartigen Feigwarzen an den Genitalien verantwortlich, andere Typen sind maßgeblich an der Entstehung von Gebärmutterhalskrebs und weiteren Krebsarten an Vulva, Vagina, Anus, im Mund- Rachenbereich oder am Penis beteiligt.

Was ist HPV? Wie steckt man sich damit an? Wie viele sind damit infiziert? Was können die Folgen einer HPV-Infektion sein? Und wie kann man vorbeugen?

Die Antworten gibt es in diesem Video:

Verbreitung von HP-Viren

Humane Papillomviren (HPV) sind weit verbreitet und besiedeln vor allem die Haut und Schleimhäute. 85% bis über 90% aller sexuell aktiven Personen infizieren sich mindestens einmal im Laufe ihres Lebens mit HP-Viren.

HPV-Übertragungswege

Durch Intim-Kontakte

Fast alle Menschen infizieren sich im Laufe ihres Lebens mit HPV. Mädchen und Jungen sowie Frauen und Männer können davon betroffen sein. Humane Papillomviren werden über direkten Kontakt von Mensch zu Mensch übertragen. Die Ansteckung erfolgt nicht durch Körperflüssigkeiten wie Blut, Sperma oder Scheidenflüssigkeit, sondern über Haut- und Schleimhautkontakt, also den unmittelbaren Kontakt mit infizierten Haut- und Schleimhautbereichen. Dies geschieht in erster Linie durch intime Haut- und enge Körperkontakte wie intensives Küssen, Petting oder beim Sex. Eine Ansteckung ist schon beim ersten sexuellen Kontakt (egal ob Vaginal-, Anal- oder auch Oralsex) möglich. Über kleinste, oftmals nicht sichtbare Verletzungen der Haut bzw. Schleimhaut kann das Virus dabei in den Körper eindringen.

Andere Übertragungs­wege

Eine Übertragung auf nicht-sexuellem Weg ist ebenfalls möglich, kommt aber eher selten vor. Ein Beispiel ist die Übertragung von der Mutter auf ihr Kind bei der Geburt. Eine Ansteckung ohne Schleimhautkontakt scheint dagegen nicht möglich zu sein. Normales Küssen, Blutspenden oder das Stillen eines Kindes bergen wohl kein Risiko, so der heutige Kenntnisstand. Ob die Viren beim Kontakt der Genitalschleimhäute mit verunreinigten Gegenständen übertragen werden können, wie zum Beispiel Schmierinfektionen durch Kontakt mit Toiletten, Handtücher oder gemeinsam genutzter Seife ist momentan noch unklar, kann aber zumindest theoretisch nicht völlig ausgeschlossen werden.

HPV-Symptome

Eine Infektion mit HPV bleibt anfangs häufig unbemerkt, da sie zunächst oft ohne Symptome, also beschwerdefrei verläuft. In den meisten Fällen heilt die Infektion dank einer wirksamen Immunabwehr innerhalb etwa eines Jahres ohne gesundheitliche Probleme wieder ab. Betroffene wissen daher oft gar nicht, dass sie eine HPV-Infektion haben oder bereits hatten. Einige HPV-Typen können einige Wochen nach der Ansteckung Genitalwarzen (auch Feigwarzen oder Kondylome genannt) auslösen. Genitalwarzen sind die häufigste HPV-bedingte Erkrankung im äußeren Genitalbereich. Bei einer anhaltenden Infektion mit bestimmten krebsauslösenden HPV-Typen können sich bei einigen Menschen über viele Jahre bestimmte Krebsvorstufen oder Krebsarten entwickeln.

HPV-bedingte Folgeerkrankungen

Fast jeder Mensch infiziert sich im Laufe seines Lebens mit Humanen Papillomviren (HPV). Sowohl Mädchen als auch Jungen können an Genitalwarzen und im Laufe ihres späteren Lebens an bestimmten HPV-bedingten Krebsarten erkranken. Etwa 50 % aller infektionsbedingten Krebserkrankungen in den entwickelten Ländern stehen im Zusammenhang mit HPV und jedes Jahr erkranken in Deutschland ca. 7.850 Frauen und Männer an HPV-bedingten Karzinomen. Dazu gehören zum Beispiel Gebärmutterhals- und Scheidenkrebs bei Frauen sowie Peniskrebs bei Männern. Von Analkrebs und Krebs im Mund-Rachen-Bereich können sowohl Frauen als auch Männer betroffen sein.

Es wird geschätzt, dass etwa 1 von 20 neuen Krebsdiagnosen weltweit auf HPV zurückzuführen ist.

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Psychische Belastung als Folge einer HPV-Infektion

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