Gesprächsleitfaden für Mädchen

Du möchtest dich gegen HPV impfen lassen, weißt aber nicht, wie du es mit deinen Eltern besprechen sollst? Wir unterstützen dich dabei!

Hier haben wir einige mögliche Fragen und Antworten zusammengestellt, die dir bei einem Gespräch mit deinen Eltern helfen können

Was ist HPV überhaupt? Ich habe davon noch nie etwas gehört.

Antwort: Zunächst einmal ist es wichtig zu wissen, dass humane Papillomviren so verbreitet sind, dass sich die meisten Menschen im Laufe ihres Lebens anstecken. Normalerweise bleibt eine Infektion mit den Viren unbemerkt und heilt meist von selber wieder ab. Manche Papillomviren können gutartige Warzen im Intimbereich verursachen. Heilt die Infektion nicht ab, sondern bleibt bestehen, können einige HP-Virus-Typen sogar das Risiko für bestimmte Krebserkrankungen erhöhen.

Hier haben wir einige mögliche Fragen und Antworten zusammengestellt, die dir bei einem Gespräch mit deinen Eltern helfen können.

Wie kann man sich denn damit anstecken?

Antwort: Ich habe gelesen, dass HP-Viren über direkten Haut- und Schleimhautkontakt von Mensch zu Mensch übertragen werden. Schon über kleinste Verletzungen der Haut bzw. Schleimhaut kann das Virus in den Körper eindringen. Das passiert vor allem bei Intimhautkontakt oder durch sehr engen Körperkontakt wie z.B. intensives Küssen, Streicheln oder Petting. Das betrifft also Mädchen und Jungen.

Warum willst du dich impfen lassen?

Antwort: Ich habe gelesen, dass die Impfung für alle Mädchen und Jungen wichtig ist und einen Schutz vor bestimmten HPV-Krankheiten bieten kann. Ein guter Schutz kann nur dann funktionieren, wenn möglichst viele geimpft sind. Ich schütze dabei nicht nur mich selber, sondern übernehme auch Verantwortung für andere. Und Kondome können zwar die Infektionsgefahr verringern, sind aber nicht absolut zuverlässig beim Schutz vor HPV, da die Viren durch Kontakt mit infizierten Haut- und Schleimhautbereichen übertragen werden, d.h. über Körperregionen, die nicht durch das Kondom geschützt sind.

Wie funktioniert denn das mit der Impfung?

Antwort: Es ist nur ein kleiner Pikser in den Oberarm. Genauso wie bei den Impfungen, die ich bisher bekommen habe.

Haben sich deine Freund:innen auch impfen lassen?

Antwort: Ja, viele meiner Freund:innen haben sich bereits impfen lassen und sagen, dass der Schutz vor HPV sowohl für Mädchen als auch für Jungs sehr wichtig ist.

Bist du nicht noch zu jung für diese Impfung?

Antwort: Nein, wenn man sich zwischen 9 und 14 Jahren impfen lässt, dann braucht man nur zweimal eine Impfung. Danach muss ich mich dreimal piksen lassen. Außerdem habe ich gehört, dass es besser ist, sich jung impfen zu lassen, weil man sich dann noch nicht angesteckt hat und der Körper besser auf die Impfung reagiert.

Warum ist dir der Schutz vor HPV so wichtig?

Antwort: Ich möchte gerne alles dafür tun, solche Krankheiten nach Möglichkeit nicht zu bekommen und gesund zu bleiben. Ich möchte später gerne Kinder haben und ich denke, wenn man diese HPV-Krankheiten hat, kann das vielleicht Probleme geben.

Gibt es da nicht viele Nebenwirkungen?

Antwort: In der Regel ist die Impfung gut verträglich. Es kann vorkommen, dass man in den Tagen nach der HPV-Impfung an der Einstichstelle eine Rötung oder Schwellung bemerkt oder dort Schmerzen hat. Manchmal kann es auch zu einer Temperaturerhöhung, Übelkeit, Kopfschmerzen oder Abgeschlagenheit kommen. Dies ist für eine Impfung ganz normal.

Vermehrt wurden Kreislaufreaktionen wie Schwindel oder „Schwarz-Werden-Vor-Den-Augen“ beschrieben. Diese kurzfristigen Kreislaufreaktionen – wie auch die lokalen Reaktionen an der Einstichstelle – lassen sich bei Jugendlichen in vergleichbarem Maße auch bei anderen Impfungen beobachten (z.B. Auffrischimpfung für Tetanus-Diphtherie-Pertussis-Polio), daher sollte die Impfung nicht im Stehen durchgeführt werden. Die Kreislaufreaktion ist meist Ausdruck von Angst bzw. Stress im Zusammenhang mit der Impfung.

Wo und wann kann man sich denn impfen lassen?

Antwort: Eigentlich kann man sich beim nächsten Arztbesuch gleich impfen lassen. Es geht aber auch zwischendurch. Einen Termin zum Impfen bekommt man jederzeit. Die Impfung machen viele Ärzt:innen,
z. B. Hausärzt:innen, Kinder- und Jugendärzt:innen, Urolog:innen und
Frauenärzt:innen.